Der Züchter ist der Meister
Jeder Anfänger muss sein Leergeld bezahlen, der eine
weniger und der andere richtig heftig…
Das hängt ganz davon ab ob er aus so genannten
Züchterdynastien kommt oder aus dem nichts.
Bei mir traf eigentlich die goldene Mitte zu, denn mein
Vater, Großvater sowie Urgroßvater züchteten Tauben aus den unterschiedlichsten Gründen und waren hinsichtlich ihrer Motivation ganz
gegensätzlich geprägt.
Mein Ur-Opa wollte eigentlich nur was Gutes zu essen und
verkaufte seine Tauben auf Viehmärkten, kamen die dann nach Wochen zurück… um so besser. Mein Opa beobachtete dieses spiel des Öfteren und
da ihm sein Vater freie hand lies, konnte er im Taubenschlag praktisch machen was er wollte, es war Opas Spielplatz und zweites Zuhause. Er
erzählte mir die Geschichten von damals so ausführlich und mit Begeisterung als wäre er noch der Lausbub von damals.
Seine Zuchtmethode war so ungewöhnlich wie mein Opa
selbst. „Nimm die Taube die am längsten in der Fremde war, am besten eine die nach Jahren zurück gekommen ist“. Alles kein Problem für ihn,
den sein Vater verkaufte schon Tauben, da war er noch gar nicht geboren und das fast wöchentlich, auch ab Hof.
Ich glaubte meine Opa anfänglich diese Geschichten gar
nicht… es war ihm egal was für eine Taube da zurück kam, ob Kropfertauben, Wammen oder die so legendären Gletscher-Tauben, es waren alle
möglichen Rassen und Formen dabei. Aber es wurden von ihm nur die Rückkehrer zur Zucht verwendet.
Es war das größte und höchste für ihn, wenn seine Tauben
zurück kamen, egal wie lange man sie einsperrte oder wie oft sie schon verpaart waren.
Einmal hatte er ein Gletscher-paar innerhalb von 6 Wochen
dreimal verkauft und insgesamt ging das Spiel über 2Jahre mit dem Gletscher-Paar, bis es dann in die Zucht kam und umgepaart wurde.
Gletscher sind sehr flugfreudige Tauben deren Nahmen
vermutlich vom außergewöhnlichem Flugstil dieser Tiere abgeleitet wurde.
Einem sehr lang gezogenen Anflug, meist über die
Heimat-Schlägen oder über die auf dem Dach sitzende Täubin die gerade umworben wird, folgt ein mehrmaliges markantes Flügelklatschen mit
anschließendem Segelflug, bei dem die Flügel ungewöhnlich hoch aufgestellt werden ( fast wie Asterix-Flügel )… und die Taube langsamer
werden läst, so das die Auftriebsströmung schließlich abreist, der Täuber geht kurz in den Sturz um wieder Schwung zu holen und klatscht
wieder ein paar mal.
Wenn seine Angebetete dann in Stimmung kommt, fliegen
beide als Paar diese Formation mal hintereinander oder fast synchron. Von diesen Tauben hab ich seit über 25 Jahren nichts mehr gehört oder
gesehen und evtl. werden sie nicht mal mehr im Rasse-Standard erwähnt?
Wer von Euch nun neugierig geworden ist,
der kann unter den Link´s
Alpenpower - Blog
Alpenpower – Stammtisch
oder
Alpenpower - Präsentation
Max von Alpenpower-Tauben
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